Mittwoch, 15. März 2017

Römer 6 (Teil 3)



Verse 12 bis 14

«12So soll nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, so daß ihr seinen Lüsten gehorchet; 13gebet auch nicht eure Glieder der Sünde hin, als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern gebet euch selbst Gott hin, als solche, die aus Toten lebendig geworden sind, und eure Glieder Gott, als Waffen der Gerechtigkeit. 14Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade seid.»

Wir wollen dieses Thema bis zum Schluss durchkauen, sodass es gut und probblemlos verdaut werden kann. Dieser Abschnitt, diese drei Verse richten sich nicht an
Wiedergeborene, sondern an jene, die in der Heiligung sind und die Wiedergeburt anstreben, also diejenigen, welche sich nach dem vorgesteckten Ziel strecken. Paulus erklärt hier wie dieses Ziel zu erreichen ist.

Mit «So soll ...» lehnt Paulus an das an, was im vorigen Abschnitt gesagt wurde: «wenn wir mit ihm verwachsen sind ...».  Dann kommt eine zum xten Mal repetierte Wiederholung «die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, so daß ihr seinen Lüsten gehorchet». Ja, Du hast recht: immer und immer wieder dasselbe. Aber auch Du weisst, dass der Wiederholungen immer noch nicht genug sind. Wieviele Jahre gehen die Theologen in die Schule und erkennen diese Aussage im Römer 6 noch immer nicht? Sie kennen sie vielleicht, aber sie erkennen sie nicht. Vielleicht erkennnen sie sie sogar, aber sie müssen sie uminterpretieren, weil man mit diesem Kapitel niemandem den Bauch pinseln kann und für das Gemeindewachstum schädlich wäre.

Den Lüsten nicht gehorchen! Wie oft im Tag hast Du Lust auf irgend etwas und wie oft im Tag gibst Du dieser Lust nach? Es könnnen kleine Lüste sein oder auch grosse, wo man zuerst sparen muss, bis man diese Lüste befriedigen kann. Und plörtzlich merkt man, dass man das ganze Leben nur hinter der Befriedigung von Lüsten her ist. Darum gehts. Und darauf legt Paulus solchen Wert. Deshalb ist die Heiligung ein Kampf bis aufs Blut. Ein Kampf, den uns Gott nicht abnimmt, auch Jesus Christus nicht und ebensowenig der Heilige Geist. Wir selbst müssen diesen Kampf erleben. Dabei sage ich ebenfalls zum wiederholten Mal, unsere eigene Kraft bringt uns niemals den Sieg, denn gerade deshalb landen wir oft in der Verzweeiflung, weil die Lüste stärker als unsere seeelische Kraft ist. Aber die Kraft Gottes ist da. Ich weiss auch nicht, wie genau das funktioniert, aber eines Tages machen wir die Erfahrung, dass die so hart umkämpfte Überwindung stets leichter fällt und eines Tages gehorchen wir den Lüsten immer weniger – bis sie uns eben nicht mehr anfechten können. Das ist Heiligung und es ist der Wille Gottes, unsere Heiligung!

Dann fährt Paulus fort, dass wir nicht die Glieder der Sünde, sondern uns selbst Gott hingeben sollen. Das ist ebenfalls ein Akt, den WIR tun müssen. Es steht nicht, dass dies ein Gnadengeschen sei, dass wir unsere Glieder nicht mehr der Sünde hingeben, es steht, dass WIR selbst unsere Gieder im Griff haben sollen. Und dass WIR SELBST und Gott hingeben sollen.

Doch wie geht das, was meint Paulus damit? Diese Frage zu beantworten würde für sich ein Buch füllen. Es gibt auch gute Bücher darüber. Aber manchmal ist es besser, man fasst sich kurz, denn mit Bücherlesen beschäftigen wir nur unseren Kopf mit unserem Verstand, und der kann damit sowieso nichts anfangen, wie wir uns Gottt hingeben sollen.

Das ist rein eine Sache des Herzens. Wenn wir direkt ins Herz gehen – gemeint ist das geistige Herz, also der Geist, unser eigener, menschlicher, von Gott gegeber Geist -  dann müssen wir alle geschrieben Weisheitt aussen vor lassen. Sich Gottt hingeben heisst somit auch nicht bibellesen! Wir verlieren nämlich rein gar nichts, wenn wir sie einmal für kurze Zeit aus der Hand legen.

Gott hingeben heisst nichts anderes, als sich ganz bewusst die Gegenwart Jesu zu versichern. Nichts denken, nicht beten, alle Gedanken abschalten und «wissen» dass Jesus und das gesamte Himmelreich in uns ist. Sagt ja auch die Bibel selbst im Luk. 17! Wenn wir das täglich, vielleicht sogar einige Male üben und durchführen, dann werden wir von innen gelehrt und geleitet,  wie wir uns Gott hingeben sollen. Jede Seele ist wieder anders beschaffen, jede Seele wird wieder anders geführt, deshalb kann es auch keine allgemeingültig e Anleitung geben. Du selbst muss das reine Wasser aus der Quelle schöpfen, ich kann Dir nur sagen, wo die Quelle ist.

Die ganze Heiligung – oder wie ich im letzten Aufsatz sagte, dieses «Programm» - ist für jeden anders. Für den einen ist es Kampf, für den anderen nicht! Wie gesagt, eine klare, für jedermann gültige Regel gibt es nicht. Deshalb ist es unabdingbar wichtig, dass wir von Göttlichen Gedanken inspiriert werden und dazu müsseen wir erst eine persönliche Verbindung mit Christus haben. Für Wiedergeborene ist diese Verbindung kein Probblem, weil sie mit Christus so quasi von Angesicht zu Angesicht reden können, aber für uns, die wir noch in der Heiligung sind, ist es noch nicht so einfach. Hier ist dann eben der Glaube von nöten. Aber es funktioniert, frisch gewagt ist halb gewonnen!

Selbstverständlich kommen spätenstens jetzt besorgte Stimmen, das grenze an Okkultismus und solches steehe nicht in der Bibel. Ja, in der Bibel steht noch manches nicht, das haben wir schon im Aufsatz «die Vollständigkeit der Bibel» besprochen wie auch der Gründe, weshalb in der Bibel vieles nicht stehen kann. Aber das persönliche Gespräch und das Warten auf seine Antwort hat mit Okkultismus nichts zu tun. Es ist sowenig Okkultismus, wie wenn Du am Telefon bist, auf eine Antwort Deines Gesprächspartners wartest. Je weiter die Heiligung fortschreitet, desto klarer und bestimmter erkennnt man die Antwort. In der Regel werden wir dann durch Gedanken geführt.  

Es heisst also hier «... sondern gebet euch selbst Gott hin, als solche, die aus Toten lebendig geworden sind». Die Heiligung ist auch ein Übergang vom Tod ins Leben. Also vom geistigen Tod, von der geistigen Finsternis zum geistigen Lleben, zum geistigen Licht. Mehr davon in einem der nächsten Aufsätze.

Was heisst «tot» oder die «Toten»? Wie verhalten sich Tote gegenüber den Lebendigen? Ganz einfach, Tote bewegen sich nicht, Tote sehen nichts, Tote hören nichts, Tote kann man treten, sie spüren nichts. Das gilt auch für geistig Tote, egal ob sie im Leib leben oder nicht. Tote sind tot, sie antworten nicht. Geistig Tote sind Menschen im Leib, ohne geistiges Licht. Ohne geistiges Licht heisst auch, ohne Licht für das Geistige. Sobald es ums Geistige geht, wissen sie nichts, sie bewegen sich nicht, sie hören, sehen und verstehen nichts. Deshalb sagt die Bibel, welche ja ein geistiges Buch ist: «der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geiste Gottes».

Gegenüber dem Wirken, auch dem Einwirken, also den Einflüssen, Intuitionen und Inspirationen ist der natürliche Mensch nicht sehend, also blind. Er glaubt nicht, dass  es ein geistiges Leben gibt. Er glaubt auch nicht, dass die Seele unsterblich ist. Ja, er verleugnet das geistige Leben und weiss nicht, dass ein weltliches, biologisches Leben ohne geistigen Leben gar nicht stattfinden kann. Viele weltliche Menschen aber ahnen, dass es ein geistiges Leben gibt, zum Beispiel ein Leben nach dem Tod, aber sehr viele Evangelikale Geschwister «beweisen» aus der Bibel, dass das nicht möglich ist – kein Leben nach dem Tod,  aufgrund der Sterblichkeit der Seele.

Ist ein Nachfolger Jesu in der Heiligung, streckt er sich nach dem Ziel der Wiedergeburt, dann schreitet er allmählich vom geistigen Tod zum geistigen Leben. Er bekommt mehr und mehr Licht, wie sich das wahre Leben verhält und welchen Sinn der zeitweilige Erdenaufenthalt hat. Wenn ihm so die inneren Augen geöffnet werden, so wird das dem natürlichen, dem fleischlichen Bruder ein Gräuel sein, er kann das nicht verstehen.

Was ist also der Schlüssel zum geistigen Leben? Die Antwort: «... gebet euch selbst Gott hin ...». Der Übergang vom Tod zum Leben hat aber noch eine andere Auswirkung, bzw. andere Form, wie Paulus in diesen Versen sagt: Es ist ein Übergang vom Gesetz zur Gnade. Gesetz heisst immer MUSS. (Gebot heisst SOLLST). Gnade ist die Freiheit, die Freiheit vom Muss. Wir wissen, Paulus hat andernorts gesagt, das Gesetz gebiert die Sünde. Also ist der, der unter der Sünde ist ein im Gesetz Wandelnder und somit ist auch die Sünde für ihn ein MUSS. Er muss sündigen, kann nicht anders, wie derjenige, von welchem Paulus im Kapitel 7 schreibt.  Wenn nun der Betreffende in die Gnade übertritt, ist er frei, steht nicht mehr unter dem Gesetz der Sünde und muss somit auch nicht mehr der Sünde gehorchen. Wen Jesus frei macht, den macht Er recht frei! Deshalb gilt für den vom Tod ins Leben Übergeganenen «die Sünde wird nicht herrschen über (ihn)».

Im Prinzip ist das ja nicht schwer zu verstehen. Es ist wohl auch nicht die Frage, ob man das verstehen kann, vielmehr, ob man das verstehen will. In vielen Gesprächen und Diskussionen mache ich aber die Erfahrung, dass vor allem unsere Freunde von den Kirchen, dies um keinen Preis in der Welt, verstehen wollen. Es kommen immer wieder dieselben 25 Ausreden, wie man die Bibel verstehen soll, damit man die Sünde nicht überwinden muss. Das Hauptargument ist immer, dass NICHT WIR, sondern allein Gottt es sei, der irgend etwas macht und solange wir im Fleisch leben, wir keine Chance hätten, der Sünde zu entfliehen. Eine solche Haltung nennt sich Finsternis, Blindheit oder eben, wie oben schon erwähnt, geistiger Tod. Verbleibt man in dieser Haltung, wird die Aussicht kleiner und kleiner, je zum geistigen Leben zu gelangen.



Wie immer ist der Austausch über das Thema im Forum  offen und auch Gäste können sich einbringen, können ergänzen oder ihrer kritischen Haltung freien Lauf lassen. Kritische und gegenteilige Meinungen ergeben bei uns keine «Streit»gespräche, sondern sind eine Bereicherung! Wer will, kann auch Fragen stellen.

Jesus segne Dich!