Mittwoch, 3. Mai 2017

Paulus und die Laodizener

Die Finstere Macht hat es verstanden, das Evangelium, das von Jesus verkündet wurde, in vier Schritten total zu verhunzen und ins Unkenntliche zu entstellen. Dadurch ist vom Urchristentum, also der Apostolischen Kirche vor zweitausend Jahren nichts mehr übriggeblieben.

Der erste Schritt


Wie es scheint, waren die Christen in Laodizea die «fortschschrittlichste» Gemeinde im gesamten vorderasiatischem Raum. Sie waren in Sachen Gottesdienst richtungsweisend – bis heute! Durch all die Jahrhunderte hat sich dabei kein Deut zum Guten geändert, zum Schlechtten hingegen viel: Gotteshäuser, Geistliche Würdenträger in ihren «Uniformen» und deren Hierarchie, Tag des Gottesdienstes, Zeremonien, Sakramete und Feiertage, alles dies findet ihren Ursprung in Laodizea und wird heute mehr gepflegt denn je.



Offenbar aber war dieser Zustand nicht nur auf Laodizea allein beschränkt, sondern war in beinahe allen Orten in der ganzen Region der heutigen Südtürkei anzutreffen. Paulus schrieb nämlich den Kolossern, dass sie den Laodizenern ihren (Kolosser-)Brief zum Lesen geben sollten und den Laodizener-Brief selbst auch lesen sollten: «Und wenn der Brief bei euch gelesen ist, so sorget dafür, daß er auch in der Gemeinde zu Laodizea gelesen werde und daß ihr auch den aus Laodizea leset.» (Kol.4.16)

Der Brief an die Kolosser haben wir in der Bibel. Derjenige an die Laodizener hngegen ist «verschwunden». Um bei der Wahrheit zu bleiben: dieser ominöse Brief ist nicht verschwunden, sondern wurde entsorgt. Das geschah im 4. Jahrhundert – und es geschah aus wohlweislichen Gründen! Bis zu jener Zeit war das Christentum die sogenannte «Apostolische Kirche», bis dann unter Konstantin diese zu Grabe getragen wurde und mit der Geburt des nicäanischen dreiköpfigen Kirchengottes eine neue Kirche mit einem neuen Evangelium entstand.

Die Finstere Macht liess nichts unversucht,  das Evangelium zu verwässern. Das gelang ihm in unnachahmlicher Weise schon im Urchristentum. Wie Gottesdienste urchristlich gefeiert wurde, lesen wir  im 1. Kor. 14. Es waren Hausversammlungen, ohne Vorsitzenden, sondern ein Kollegium von Ältesten, die darüber zu wachen hatten, dass alles in geordneten Bahnen verlief. Das Zenrale dieser Versammlungen waren die Offenbarungen aus der Geistigen Welt, die durch einen Propheten, heute sagt man Medium, an die Versammlung gerichtet wurde. Dies waren Lehren, Erbauungen, Warnungen vor falschen Strömungen und vereinzelt auch Ermahnungen einzelner Seelen, wenn sie die Ordnung Gottes am Verlassen im Begriffe waren. Solche Versammlungen brauchten keine Theologen, keine Wissenschaftler und keine Schriftgelehrten. Es brauchte keine, ja verpönte sogar eine menschliche Hierarchie, genau so wie Jesus gelehrt hatte: «Einer ist euer Meister, ihr aber seid alle Brüder!». Das war die Urform der christlichen Versammmlungen.

Der Feind Gottes begann schon sehr früh, diese Ordnung zu demontieren. Dazu schien ihm  das reiche Laodizea gerade gut. Die gegenseitige Brüderlichkeit wurde abgeschafft und stattdessen einen Vorsitzenden, einen Bischof, ernannt und eine Geistlichkeit erwählt, was in etwa einer heutigen Kirchenführung entspricht.

Die Hausversammlungen wurden ebenfalls abgeschafft und an derer Stelle  eine gemeinsame Lokalität, ein Gottes-Haus bestimmt, oder vielleicht sogar erbaut. Das waren dann keine Versammlungen mehr, sondern wohl der Vorläufer heutiger «Gottesdienste».

Auch ein Gottesdienst-Tag wurde bestimmt für die Zusammenkünfte. Damit aber nicht genug, der Bischof und die Geistlichkeit machten sich Uniformen, um sich vom gewöhnlichen Volk abzuheben.

Verbrämte Kleider
Paulus kam das zu Ohren. Trotz fehlendem Internet wurde er über solche Missstände informiert und reagierte prompt. Er schrieb:

«Denn wir haben vernommen durch des Herrn Geist und durch den Bruder Epaphras und durch Nymphas, daß ihr in manchen Stücken abgefallen seid und habet euch erwählt einen Bischof und eine Geistlichkeit und wollet machen aus Christo einen Götzen - und habet euch bestimmet ein Haus, einen Tag und verbrämte Kleider» (Laodizäer Brief 1. 4-5, Download auf «Pflichtlektüre»)

Diese Form der Zusammenkunft ist somit weitab von der, welcher Paulus im Korintherbief beschieb. Aber sie ist sehr nah dran an dem, wie wir heute die Kirchen kennen.

Paulus also lief Sturm gegen eine solche «Kirche», wie  sie soeben entstand. Fürs erste war damit die Attake des Widersachers ert einmal abgewehrt.

Nun wollen wir auch beachten, was Paulus  noch eingefügt hatte:

«... und wollet machen aus Christo einen Götzen»

Was soll das bedeuten? Der Glaue an Jesus Christus war bei den Laodizener doch vorhanden – weshalb sollen sie ihn als Gltzen angebetet haben?

Auch hier sehen wir die Parallele zu heute. Nicht nur in den staatlich kontrollierten Kirchen, auch in den Freikirchen jeglicher Couleur ist Jesus zum Götzen verkommen! Das ist keine perfide Anschuldigung, sondern eine einfach zu erklärende Tatsache. Wie war das mit den Götzen im Altertum, etwa dem Baal oder dem Goldenen Kalb? Es waren Statuen, tote Gebilde, die man oft auf eine Art Altar gestellt hat und man davor ins Gebet versank. Es waren Bildnisse – oder auch nur Gedankengebilde. Das Goldene Kalb war in der Wüste, Baal auf einem Sockel, Zeus als Figur in der Wohnung, der katholische Jesus am Kreuz hängend und der evangelische Jesus irgendwo im Himmel hinter den Sternen zur Rechten seines Vaters sitzend. Alles das sind Götzen, tot, taub, stumm und unfähig sich auch nur zu regen. Aber alleweil Objekte die angerufen, verehrt und angebetet werden.

Ja, auch der evangelische Jesus ist ein Objekt, in welches man die Göttlichkeit hineindenkt. Aber dieser Jesus hat mehr mit Zeus etwas zu tun, als mit Gott! Auf diesen Jesus wartet die evangelische Welt seit vielen, vielen Jahrhunderten, dass er wiederkommt. Offenbar hat er es vergessen, oschon er versprochen hat, dass er die Seinen nicht wie Waisen zurücklassenen wolle und dass er bei ihnen sein werde bis ans Ende der Welt. Nun, da sind die Seinen, aber der Erwartete kommt und kommt nicht. Sind die Seinen damit nicht eben die Verwaisten? Ja, so könnte man sagen: das «verwaiste evangelische Volk». Aber noch immer sind alle verwaist gewesen, welche ihre Hoffnung auf einen stummen und tauben Götzen setzten ...

Genau das meinte Paulus, wenn er vom Götzen Jesus sprach. Was der Biblische Jesus von all den Götzen unterscheidet ist, dass der wahre Jesus schon lange (vierzig Tage nach Seiner Auffahrt) zurückgekommen war. Nicht in Form eines leiblichen, fleischlichen Jesus, aber in der Form Christi, des Heiligen Geistes. Denn der Vater, der Sohn und der Heilige Geist sind EINS und DERSELBE. Nicht in Form eines menschlichen, leiblichen und fleischlichen Jesus ist es möglich, dass er bei uns, bei jedem sein kann, sondern nur als Gottes Geist in einem jeden von uns.

Der in uns lebende Christus ist der wiedergekommene Jesus!!!

Dieser Christus in uns ist der lebendige, wiedergekommene Jesus, den wir anbeten sollen, dem wir gehorchen sollen, der uns lehrt, beschützt, leitet und uns liebt. Jede Jesus-Vorstellung ausserhalb von uns ist ein Götze, mit dem wir nie eine persönliche Verbindung haben können. Dieses Götzentum ist aber heute Kirchen-Alltag.

Dann war da noch einmal was, das Paulus bei den Laodizener anprangerte,

«Was wollet ihr denn nun wieder mit der alten Beschneidung, die da aufgehört hat; was mit der Zeremonie, die nunmehr ist ohne Wert, weil Christus schon da war und auferstanden ist und wir in Ihm; was wollet ihr mit dem Sabbate, wenn Christus an jedem Tage gewirket hat und noch wirket und hat dadurch jeden Tag zu einem Tage des Herrn gemacht und hat am Sabbate nicht gefeiert?!»  (Lao 1. 26 ff)

nämlich die Zeremonien. Diese haben im Kirchenwesen einen sehr hohen Stellenwert. Sei es die Zeremonie der Taufe oder auch des Abendmahls.

Taufe

Im Römerbrief besonders, aber auch in den anderen Briefen spricht Paulus oft von «Taufe». Doch welcher Taufe? Wassertaufe oder Taufe im Heiligen Geist? Während im Röm.6 (das "Taufkapitel")  doch offensichtlich von der Taufe im Heiligen Geist die Rede ist und die Kirchen aber stets «Wasser»-Taufe lesen, so sagt Paulus hier im Laodizenerbrief ganz klar, dass es um die Taufe im Heiligen Geist geht:

«Denn da seid ihr in eurem sündigen Fleische mit Christo für die Welt begraben worden durch die Taufe mit dem Heiligen Geiste und seid dann wieder durch Christum neu auferstanden durch den lebendigen Glauben und durch die Liebe zu Ihm.» (Lao 1. 25 ff)

Damit fällt die Taufe als Zeremonie schon mal weg, denn durch eine solche ist es nicht möglich, mit dem Heiligen Geist getauft zu werden (nur die Charismatiker kennen heute die Zeremonie mit Handauflegen für die Taufe mit dem (H)eiligen Geist). Bleibt also nur noch das Abendmahl, das heute als ganz wichtige und feierliche Handlung vollzogen wird.  Diese Zeremonie unterstreicht in eindrücklicher Weise den Götzendienst. Wie kam es dazu?

Abendmahl


 «Als sie nun aßen, nahm Jesus das Brot, dankte, brach es, gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset! Das ist mein Leib. Und er nahm den Kelch, dankte, gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus! Denn das ist mein Blut des Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden!» (Math. 26. 26)

Das ist das Abendmahl, also das Passah, das Jesus mit seinen Jüngern feierte. Es war nicht eine Zeremonie, sondern eine einfache Entsprechung des Brotes und des Weines. Jesushat nie gesagt, dass man dieswährend allen Zeitten tun sollte.

Interessanterweise hat nun Paulus selbst beinahe eine Zeremonie daraus gemacht. Er hat es nicht, aber ich sage beinahe, weil es als Zeremonie verstanden werden konnte:

«Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, nämlich daß der Herr Jesus in der Nacht, da er verraten wurde, Brot nahm, es mit Danksagung brach und sprach: Nehmet, esset, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird, solches tut zu meinem Gedächtnis! Desgleichen auch den Kelch, nach dem Mahl, indem er sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; solches tut, so oft ihr ihn trinket, zu meinem Gedächtnis! Denn so oft ihr dieses Brot esset und den Kelch trinket, verkündiget ihr den Tod des Herrn, bis daß er kommt» 1. Kor. 11. 23

Paulus sprach hier nicht von einer Zeremonie, sondern fügte obige Worte einer Rüge an die Korinther hinzu, weil ihre Zusammenkünfte zu einem Fress- und Saufgelage ausgeartet ist (Verse 20 bis 22). Ausdiesem Hintergrund muss man obige Worte verstehen!

Dieses «Abendmahl», beziehungsweise diese Entsprechung von Brot und Wein soll nichts anderes sein, als ein Tischgebet, bei welchem man dem Tod Jesu gedenkt. Und das geschieht inwendig im Herzen und in der Seele. Eine zeremonielle Handlung hingegen ist etwas Äusseres, etwas materielles, in des man eine heilsrelevante Idee oder Glauben legt. Etwas Äusseres aber kann nie etwas Heilsrelevantes sein. Das gesamte Glaubensleben findet innen statt, nur die Auswirkungen sind äusserlich (Liebeswerke).

Dasselbe gilt auch für den Sabbat. Den Sabbat zu halten und an diesem Tag die Freizeit mit allen ihren weltlichen Genüssen zu frönen, hat nichts mehr mit «die Gebote halten» zu tun.

Der zweite Schritt


Im vierten Jahrhundert hat sich die Katholische Kirche bereitts soweit gebildet, dass die Bischöfe und Patriarchen, also die Geistlichkeit, wieder voll in Funktion waren. Als dann unter Kaiser Konstatin begonnen wurde, die relevantesten Schriftstücke zu einem Kanon zusammenzuführen, was viele Jahre in Anspruch nahm, hatte die Kirche auch Zeit, diejenigen Schriftstücke auszusondern, die gegen ihre Existenz gerichtet war. Dazu gehört aus nachvollziehbaren Gründen eben der Laodizenerbrief des Paulus.

So sehen wir deutlich, dass nicht nur durch den Heiligen Geist die heutige Bibel entstand, sodern dass der Fürst dieser Welt auch ein Wörtchen mitzureden hatte. Aber er rechnete in seinem Wahn nicht damit, dass in der richtigen Zeit einmal dieser Brief den Gläubigen wieder gegeben werden wird.

Doch ist die Situation so, dass sich die Kirche der Finsternis derart etabliert hat, dass keine Reformation die Bethäuser, die Bischöfe und die Geistlichkeit, die Zeremonien und die verbrämten Kleider wieder zu eliminnieren vermag. So nahm die «Endzeitkirche» bereits mit der Verstaatlichung derselben unter Kaiser Konstatin ihren Anfang.

Man könnte nun beinahe sagen, die erste Bibelfälschung geschah vor ihrer endgültigen Kanonisierung. Die zweite frappante Fäschung der Heiligen Schrift geschah dann etwa 1100 Jahre später, auf welche ich im e-Book «Die Endzeitkirche» detailliert eingegangen bin. Das war der dritte Schritt den der Fürst der Finsternis unternahm um gegen Gott zu rebellieren.

Der vierte und letzte Schritt, um die Bibel, beziehungsweise mehr die Theologie gänzlich und endgültig ins Abseits zu treiben, ist die sogenannte «Historisch-Kritische Methode», über die wir im letzten gleichnamigen Aufsatz schon gesprochen haben.

Der Teufel hat ganze Arbeit geleistet, das muss man ihm zuerkennen. Die grossen Amtskirchen, die Evangelischen wie die Römisch-Katholische sind heute nur noch Politische Parteien, Schilfrohre im rauhen Wind des Zeitgeistes und immer den Regierungen zugeneigt. Mit Gott, Jesus Christus, dem Kreuz und der Erlösung haben sie nichts mehr am Hut. Das Traurige an der Sache ist, mit dem Weltkirchenrat, der Oekumene, den Allianzen, dem ACK und anderen Dachorganisationen und Arbeitskreisen greifen sie mit ihren Tentakeln wie ein Polyp nach den Freikirchen – und die eine um die andere fällt langsam aber sicher und wird in den selben Abgrund gezogen ...









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Jesus segne Dich!