Mittwoch, 2. August 2017

Geistige Überlebensstragie in der Trübsalszeit


Wohlverstanden, wir reden heute über die Geistige Überlebensstrategie in der Trübsalszeit, nicht von der physischen. Letztere ist sowieso nur zweitrangig, da wir der Lebenslänge keine Elle zusetzen können, da alles in der Hand unseres Himmlischen Vaters ist. Und mal ganz abgesehen davon, was liegt daran, länger auf diesem von den Teufeln regierten Planeten zu verweilen, als unbedingt nötig? Nein, wer geweckten Geistes ist, freut sich und harrt der Dinge, die danach kommen werden ...

Nun aber sind wir noch hier und deshalb ist es angebracht, sich auf das Geistige Survival zu konzentrieren, damit
wir am Ende durch die angesagte riesengroße Verführung, die da kommen soll, nicht noch zu Fall kommen.

Die Geistige Überlebensstrategie in der Trübsalszeit heißt ganz einfach:

die Gottes Gebote halten!

Diese Feststellung geht aus der Lektüre der Offenbarung des Johannes hervor (12. 17 und 14. 12). Wer nach den Spielregeln des Schöpfers lebt, der darf auch mit Seinem Schutz und Seiner Führung rechnen. So einfach ist das. Nun ja, wenn es nur so einfach wäre!

Offenbar ist das aber gar nicht so einfach, denn es gibt ja verschiedene Kreise die sagen, dass dies gar nicht möglich sei. Und wie soll man da Gottes Gebote halten, wenn dies nicht möglich ist? Um aus diesem Dilemma heraus zukommen, müssen wir uns erst mal überlegen, welche Gebote da gemeint sind.

Drei Arten von Geboten

Da haben wir zuerst die berühmten Zehn Gebote. Diese Zehn Gebote werden aus unerklärlichen Gründen von x-Millionen Evangelikalen mit dem Gesetz verwechselt und stürzen damit die gesamte evangelikale Glaubensindustrie ins Chaos, weil sie meinen, die Abneigung Pauli gegenüber den Gesetzen, mit den Geboten in Zusammenhang bringen zu müssen! Das ist deshalb falsch, weil Gebote auf der Soll-Basis stehen, die Gesetze aber auf dem Muss basieren. Das ist ein großer Unterschied. Gesetze müssen gehalten werden, sonst gibt es schnell mal die Todesstrafe (Altes Testament). Die Gebote müssen nicht, sollten aber gehalten werden. Freiwillig, sozusagen. Aus dieser Sicht werden plötzlich die Worte Pauli klarer, wenn er schreibt "Nun aber ist außerhalb vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes geoffenbart worden ...". Außerhalb des Gesetzes - das sind eben die Gebote! Nicht mehr genötigtes MUSS, sondern freiwilliges SOLL.

Liest man die vier Evangelien in einem Zug durch, dann fällt auf, dass Jesus immer davon spricht, dass "die Jünger die Gebote halten" sollen und Er erwartet von uns sicher nichts Unmögliches.

"Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute also lehrt, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich ..." (Math. 5.19)

"Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote! " (Math. 19. 7)

"Sie waren aber beide gerecht vor Gott und wandelten in allen Geboten und Rechten des Herrn untadelig" (Luk. 1. 6)

"Liebet ihr mich, so haltet meine Gebote!" (Joh. 14. 15)

"Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibet ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters Gebote gehalten habe und in seiner Liebe geblieben bin. " (Joh. 15.10)

Nirgends habe ich gefunden dass Jesus gesagt hätte, wir sollen an Seine Gebote glauben, sondern wir sollen Seine Gebote halten!

Das Halten der mosaischen Gesetze ist nicht möglich und für den Nicht-Juden sowieso nicht opportun. Aber das Halten der Gebote hingegen eine Notwendigkeit, um zu Seinen Jüngern zu gehören.

Zum Zweiten haben wir die beiden Neutestamentliche Gebote, die Jesus gelehrt hatte:

"Jesus sprach zu ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Gemüt.» Das ist das erste und größte Gebot. Ein anderes aber ist ihm gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.»" (Math. 22. 37)

Lebt der Nachfolger Jesu nach diesen beiden Neutestamentlichen Geboten, so hält er automatisch die Altestamentlichen Zehn Gebote auch. Sogar mehr noch:

"An diesen zwei Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten." (Math. 22. 40)

Nun haben wir es wieder, das Gesetz! Das Halten dieser Zwei NT-Gebote umfasst also alles, was Gott je zu Halten von den Menschen verlangt hatte!

Das müssen wir uns auf der Zunge zergehen lassen. Alles andere tritt nun in den Hintergrund. Die ganze Bibel, das gesamte Alte Testament mit allen Geboten und Gesetzen! Nur Gott und den Nächsten lieben - mehr nicht!

Wenn nun hochstudierte Theologen frisch von der Bibelschule kommend ihre anvertrauten Schäfchen belehren, dass wir Menschen, solange wir noch im Fleisch leben, unmöglich die Gebote halten können, dann sollten solche vermeintlichen Seelsorger sofort entsorgt werden. Ich meine natürlich auf diese Art entsorgt, dass sie nicht mehr für Seelen besorgt sein dürfen, denn solche Fehlsorger stehen den suchenden Seelen vor der Himmelstüre und lassen sie nicht hinein.

Sie argumentieren dann, dass ihr Vordenker einst der Meinung war, dass alle Glaubenden Sünder und Gerechte zugleich seien - aber diesen Nachplappern ist nicht aufgefallen, dass "wer Sünde tut, vom Teufel" ist und Gerechte vor Gott wie Engel sind. Somit wären  0815-Christen Teufel und Engel zugleich.

Jetzt, meine lieben Freude und Geschwister, stehen wir vor einer Zeitenwende. Uns steht Schweres bevor. Jetzt sollten wir schleunigst und unverzüglich uns auf den Kern des biblischen Evangeliums besinnen und konzentrieren und alles - wirklich alles - Theologische und Lutherische vergessen. Alle Auslegungen irgendwelcher Verse und vor allem die Götzenanbetung des historischen Jesus sollen wir be- und vergraben. Was jetzt auf uns zukommt - da hilft keine Theologie mehr! Lasse die Träumerei von Entrückung und der Wiederkunft Jesu! Wenn Jesus bei Dir bis jetzt noch nicht wiedergekommen ist, dann dauert es nochmals zweitausend Jahre - verlasse Dich darauf! Verlasse Dich aber niemals mehr auf einen Prediger, einen Pastoren oder einen Pfarrer. Denn die Wahrheit kommt nicht von außen, nicht von einem Menschen und nicht von einem Buch. Hole die Wahrheit dort ab, wo sie sich schon lange befindet - nämlich in Dir! Solange Du noch auf einen selbsternannten "Gottesdiener" in einer organisierten Kirche hörst, vernimmst Du die innere Stimme, die innewohnende Wahrheit nicht. Solange Du auf eine solche Fehlbesetzung der Kanzel Acht gibst, solange wirst Du nicht gewahr, dass Jesus schon lange in Dein Herz gekommen ist und sich somit jede weitere Warterei erübrigt!

Aber auf jeden Fall wirf jetzt endlich Deine Video-Games, Dein Pokeman-go und alle diesen weltlichen, vergänglichen und unnützen Quatsch in den Kehricht - und den Fernseher gleich mit! Werde geistlich erwachsen, auch wenn Du schon 80 bist, denn Du hast gerade noch zwei Monate, bis der Tanz losgeht!

Nun haben wir noch die dritte Art von Geboten. Wer aber wegen der letzten Zeilen gelacht hat und immer noch seine Fernbedienung in der Hand hält, braucht hier nicht weiter zu lesen. Was jetzt kommt, versteht er sowieso nicht. Und er kann es auch nicht verstehen, weil diese dritte Art der Göttlichen Gebote diametral den TV-Interessen und der Sucht von Video-Games entgegen stehen. Nur wer wirklich gewillt ist, sich nicht mehr an diesen und natürlich allen anderen unfruchtbaren Werken der Finsternis zu beteiligen, kann in der Trübsalszeit geistig/geistlich überleben!

In der Kleinen und mehr noch in der Grossen Drangsal kann einzig nur derjenige geistig überleben, der von Innen geführt wird. Wer das nicht gelernt hat, der wird verloren sein! Denn da hilft kein Bibellesen mehr und noch weniger die ach-so-herrlich-erbauenden Predigten. Hier hilft einzig nur die innere Anweisung, die innere Führung. Egal auf welche Art. Ist ja im Prinzip ebenfalls egal, wie Du mit Deinem Nächsten kommunizierst, sei es per Mail, per Skype oder per Whatsapp. So spielt es auch keine Rolle, ob Christus, Deine innere Führung mit Dir über Deine Gedanken, die innere Stimme, das innere Wort oder wie auch immer mit Dir spricht. Er allein weiss ganz genau, wie Du Ihn verstehen kannst. Wenn Du nur willst. Wenn Deine Aufmerksamkeit allein auf Ihn und nicht auf den elektronischen Hirnweichspühler gerichtet ist. Das einzige, was für Dich geraten ist, ist die Stille! Das Ruhegebet. Dein Innenleben ist es, wo Du die für Dich relevanten Gebote und Fingerzeige vernimmst. Diese aber sind nur ein Hauch, ein Säuseln, ein Flüstern. Christus in Dir spricht nicht im Donner, es ist nur ein leises Wispern. Im Getöse des Alltags wirst Du es aber garantiert überhören und dann, wenn Du Führung brauchst, stehst Du alleine und verlassen da.

Diese Gebote der dritten Art werden Dir nur zuteil, wenn Deine Liebe zu Gott und zur Wahrheit aufrichtig ist. Wenn Du zur Braut gehörst und mit der Welt und den besagten Werken der Finsternis hurst, ist diese Liebe zu Gott nicht ehrlich. Die Gebote der dritten Art werden Dir auch nur in dem Masse vermittelt, wie die Liebe zum Nächsten beschaffen ist. Denn diese Liebe öffnet das Herz und nur wenn das Herz geöffnet ist, kann Christus mit der Seele - also mit Dir - kommunizieren.

Nun liegt es natürlich in der Natur der Sache, dass, wenn Du irgendwelchen Gebote oder Fingerzeige - und seien sie noch so schwach - sofort und unverzüglich Folge leistest:

"Und wir sind Seine Zeugen dieser Tatsachen, und der heilige Geist, welchen Gott denen gegeben hat, die ihm gehorsam sind."

Das Vernehmen dieser Gebote und Fingerzeige will geübt sein. Es verlasse sich niemand darauf, dass er die innere Führung schon wahrnehmen könne, wenn's drauf an kommt. Das funktioniert eben nicht. Schon das Stillesein ist vor allem für die chronisch Gestressten keine leichte Sache. Deshalb sollen wir das üben, den ganzen Tag über. Bei allen Arbeiten die wir verrichten müssen, bleiben wir im stetigen Bewusstsein und Kontakt mit Ihm und achten auf Seine Einwendungen und Ratschläge. Die tägliche Arbeit verläuft dadurch hundert Mal effizienter, wenn Du ständig darauf Acht gibst, was die Geistige Welt Dir rät.

Wem diese Parallelität der materiellen und der geistigen Welt geläufig ist, der kann daraus Nutzen ziehen, wenn der äußere Druck zunimmt und man mit dem menschlichen Verstand eventuell nicht mehr weiterkommt. Aber, wie gesagt, das muss geübt sein. Halten's wir mit David:

"Sei stille dem Herrn und harret auf ihn"

Oder mit Dietrich Bonhoeffer:

"Es liegt im Stillesein eine wunderbare Macht der Klärung, der Reinigung, der Sammlung auf das Wesentliche. Das ist schon eine rein profane Tatsache. Das Schweigen vor dem Wort aber führt zum rechten Hören und damit auch zum rechten Reden des Wortes Gottes zur rechten Stunde. Viel Unnötiges bleibt ungesagt."










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Jesus segne Dich!